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Es werden zwei Computer-Modelle zur Simulation biologischer Abbauprozesse von
Dieselöl-Kontaminationen in Bodenmieten vorgestellt. Der Fokus der Modellierung
liegt auf Sauerstoffdiffusionsvorgängen und der Limitierung der Biodegradation
durch O2in den Poren. Simuliert werden Schnitte durch die
Bodenmieten. In der ersten Variante ist die Konzeption des Porenraums zweidimensional
und die einzelnen Zellen sind Hexagone. Im zweiten Modell wird ein eindimensionaler
Gradient so implementiert, dass die Oberflächen- und Volumenverhältnisse der übereinander
liegenden Porenzellen eine Halbkreisgeometrie ergeben. Die Ergebnisse sind an
Datensätze aus 35 unabhängigen Schadensfällen angepasst und wurden mit der zweiten
Variante produziert. Sie sind mit denen des hexagonalen Modells vergleichbar,
wenn keine Inhomogenitäten wie Bodenaggregate betrachtet werden. Gegenüber der
zweidimensionalen Variante kann die Rechenzeit bei höherer räumlicher Differenzierung
in eine Dimension deutlich reduziert werden. Simuliert werden Sanierungen von
Dieselölkontaminationen von 10 g/kg und 4 g/kg Trockensubstanz. Die Simulationsdauer
beträgt 1 Jahr. In den Modellergebnissen lassen sich zwei Abbauphasen erkennen,
die nacheinander die Biodegradation limitieren. Zuerst limitiert die geringe Sauerstoffkonzentration
den aeroben Abbau in großen Teilen der Miete. Bei der höheren Dieselölkontamination
dauert diese Phase über 200 Tage, während bei der niedrigeren Startkontamination
schon nach ca. 50 Tagen die O2-Limitierung kaum mehr eine
Rolle spielt. In der zweiten Phase der simulierten Sanierungen wird die Biodegradation
durch eine Substratkinetik in Form einer abgewandelten Michaelis-Menten-Kinetik
limitiert. In realen Systemen ist es die mangelnde Bioverfügbarkeit der Mineralölkohlenwasserstoffe,
die den Abbau verlangsamt. Die Prozesse der Sorption und Sequestrierung werden
nicht modelliert. Die vorgestellten Modelle sind eine Basis für zukünftige Weiterentwicklungen.
Neben einer mechanistischen Modellierung der Bioverfügbarkeit sollen zu einem
späteren Zeitpunkt andere den Abbau beeinflussende Aspekte, wie Biomassewachstum,
Austrocknungsvorgänge oder Temperaturgradienten integriert werden.
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Oliver Loenker