Bei den -Alkanen hat Propan (C=3) die höchste Löslichkeit, doch bereits bei
Decan (C=10) ist sie um drei Größenordnungen gesunken. Oben wurde bereits
erwähnt, dass hohe Löslichkeiten von kurzen Alkanen toxische Effekte auf die
Membranen der abbauenden Organismen haben können. Tendenziell nimmt die
Löslichkeit bei gleichbleibender Anzahl von C-Atomen im Molekül in Richtung verzweigte
-Alkane
cyclo-Alkane
-Alkene
Aromaten zu.
Die niedrigen Löslichkeiten langkettiger MKWs lassen zunächst vermuten, dass
die Abbauraten dieser Substanzen sehr langsam sein müssten. VanEyk (1997) hat
aber experimentell nachweisen können, dass die Wachstumsraten von Bakterien
auf -Oktan, z.B. im Vergleich zu Glukose, kaum sinken, obwohl die
Löslichkeit des Kohlenwasserstoffs um 4 Größenordnungen kleiner ist. Daraus
folgt, dass die Mikroorganismen Möglichkeiten entwickelt haben, die Aufnahme
von Kohlenwasserstoffen zu beschleunigen. Tatsächlich konnte nachgewiesen
werden, dass ein Hefe-Pilz durch die Ausscheidung von Biotensiden die
Löslichkeit von
-Alkanen um einen Faktor
erhöhen
kann [Roy et al., 1979]. Es scheint, dass Öl-abbauende Organismen die
Limitierung der Bioverfügbarkeit von schlecht wasserlöslichen Substanzen durch
eine angepasste Physiologie ausgleichen können.
Das würde bedeuten, dass die geringe Wasserlöslichkeit vieler Mineralölkohlenwasserstoffe, wenn überhaupt, den Abbau nur kurzfristig limitieren würde. Der Grund für nicht weiter verwertbare Plateaukonzentrationen nach längeren Sanierungen hat demnach andere Gründe; der entscheidende Faktor ist aller Wahrscheinlichkeit nach die Sorption.