Die Sauerstofflimitierung bei der Biodegradation von
Mineralölkohlenwasserstoffen tritt relativ abrupt ein. Hupe (1998) konnte
nachweisen, dass der Abbau bei einer Sauerstoffsättigung 1 Vol% nahezu zum
Erliegen kommt. Bei höheren Werten steigt die Abbauaktivität kaum mehr
an. Die Deoxygenasen, die den Abbau von Ölkomponenten katalysieren, sind
schnell gesättigt. Der Algorithmus, der die Limitierung der Biodegradation
durch die Sauerstoffkonzentration im Modell berechnet, ist an diese
Erkenntnisse angepasst. Um einer mechanistischen Modellierung näher zu kommen
wurde die Hill-Funktion gewählt. Sie ist eine modifizierte Sättigungskinetik,
bei der sich die Ergebnisse nahe der Halbsättigungskonstante schneller dem
maximalen oder minimalen Wert anpassen als in einer Michaelis-Menten
Kinetik, die ein Sonderfall der Hill-Kinetik mit einem Exponenten = 1
ist. Allerdings ist der Einfluss auf den Verlauf des Abbaus bei
unterschiedlichen Exponenten doch eher gering. Dennoch sollte die
Variante mit abrupterem Eintreten der Limitierung gewählt werden, da sie zum
Einen näher an der Empirie ist und zum anderen Bereiche mit O
-Limitierung
schärfer von solchen abgrenzen kann, die keinen Abbau aufweisen.
Der
-Wert gibt die gelöste Sauerstoffkonzentration an, bei der die
Hälfte der maximalen Abbaurate erreicht wird. In der Hill-Funktion entspricht
dieser Wert der Konzentration, ab welcher eine O
-Limitierung
eintritt. Unter der Annahme, dass der gelöste und gasförmige Sauestoff in der
Pore ständig im Gleichgewicht stehen, können beide über das Henry'sche Gesetz in Beziehung
gebracht werden. Im Referenzlauf wurde
auf 0.5 mg/l festgelegt. Das
entspricht einer Konzentration von 1 Vol.% in der Porenluft. Sims et
al. (1990) konnten in ihren Versuchsreihen feststellen, dass der gelöste
Sauerstoff ab einer Konzentration von 0.2 mg/l limitiert. Kleine Unterschiede
in den
-Werten wirken sich kaum auf das Ergebnis der Simulationen
aus. Erst wenn die Limitierung eine Größenordnung höher gesetzt wird, verläuft
der Abbau deutlich langsamer. Da die Werte in der Literatur recht gut
übereinstimmen und die Abbaugeschwindigkeiten gegenüber kleinen Variationen
in den
-Werten unempfindlich ist, scheint die Sauerstofflimitierung
mit der Hill-Kinetik angemessen modelliert werden zu können.