Die empirische Grundlage der Computer-Simulationen im Scale-Up Projekt bilden 35 Datensätze aus unabhängigen Schadensfällen, die von Umweltschutz Nord saniert wurden. Die nachfolgenden Ausführungen sind dem Inhalt nach aus dem Zwischenbericht des Scale Up Projektes übernommen [Kraß et al., 1999].
Bis auf einen wurden alle kontaminierten Böden nach dem TERRAFERM Verfahren behandelt (vgl. Kapitel 2.1.1). Ein Schadensfall wurde nach dem TERRAPLANT Verfahren saniert, d.h. ohne Einhausung aber mit Etablierung einer Vegetationsdecke. Dieser Fall ist nicht mit den anderen vergleichbar.
Folgende Schadensarten traten in den kontaminierten Böden auf:
Es wurde bereits angedeutet, dass die Voruntersuchungen der Schadensfälle meist unvollständig sind (vgl. Tab. 2.4). Die Differenzierung der Datensätze zum Beispiel in Bodenklassen (Korngrößenverteilung), wie es für die Modellierung notwendig wäre, ist daher nur sehr beschränkt möglich.
Hinzu kommt, dass die Zeitdauer zwischen Voruntersuchungen und Sanierungsbeginn bei den unterschiedlichen Fällen nicht einheitlich war. Sie lag in einer Spanne von 1 bis 13 Monaten, bei den meisten Fällen zwischen 2 und 6 Monaten. In wie weit die Laboruntersuchungen einen Schadensfall unter diesen Voraussetzungen charakterisieren, ist fraglich.
Recht gut dokumentiert ist dagegen bei allen Fällen die Entwicklung der MKW-Konzentrationen. Die Anfangskonzentrationen der Schadensfälle bei Sanierungsbeginn lagen in einem Bereich von ca. 1 g/kg Trockensubstanz und 16 g/kg Trockensubstanz, mit der größten Häufigkeit bei MKW-Gehalten kleiner 6 g/kg Trockensubstanz. Der Verlauf der Sanierungen in den 35 Schadensfällen ist in Abb. 2.1 dargestellt.
In Abbildung 2.2 sind die Halbwertzeitklassen
aufgetragen. Wird der Fall, der nach dem TERRAPLANT-Verfahren saniert
wurde, vernachlässigt, ergibt sich als Konfindenzintervall für die Halbwertzeiten
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